Dominik Tanner
ist seit 13 Jahren ausgebildeter Berufspilot bei der Schweizer Armee.
Mittwoch, 20. Januar 2021
Wie ein Vagabund streifst du durch die Strassen, wohnst bei fremden Leuten, unternimmst aber nichts. Raffe dich auf! (Fotolia)
Jammern und klönen
Lieber Ratgeber
Ich, 38, bin am Ende. Meine Leidensgeschichte: 17 Jahre verheiratet, zwei halberwachsene Kinder und eine Frau, die mich rauswarf. Ich wohne abwechselnd bei Kumpels, doch keiner hilft mir. Wäre ja logisch und normal, dass man mir auf die Beine hilft, oder? Aber sie schauen nur zu, wie ich vor die Hunde gehe. Gemeinheit! Wozu hat man denn Freunde? Ich leide, aber meine Frau zeigte kein Mitleid, ich sei ein elender «Jommeri». Das war alles, was von ihrer Seite an Hilfe kam. Was habe ich von dir zu erwarten?
Heinz
Lieber Heinz
Nichts, du «Jommeri»! Ja, ja, jetzt reihst du mich ein in die Liste jener, denen du lautstark vorwirfst, dich im Stich zu lassen, aber so ist es nicht. Bitte nichts falsch verstehen: Nicht du und dein Schicksal ist mir egal, wohl aber deine nutzlose Jammerei und deprimierende Untätigkeit. Statt die Dinge anzupacken, hockst du da und jammerst auf hohem Niveau. Lieber Heinz, es mag jetzt wenig freundlich tönen, aber deine Frau scheint recht zu haben: Du bist ein «Jommeri». Darf ich dir raten?
Nur Jammern nützt nichts!
Dann ans Werk: Ob du nur Pech gehabt hast oder dich selbst in diese miese Situation manövriertest, weiss ich nicht und zählt momentan auch nicht. Denn nicht der trübe Blick zurück zählt, sondern jener nach vorn. Du klönst aber nur, gibst allen anderen die Schuld, pennst wie ein Gammler bei alten Kumpeln, die dich genau wie deine Frau, nach wenigen Tagen wieder rauswerfen. Wohl wahrscheinlich weil sie sehen, dass du ausser lauten Klagen und beschämendem Winseln nichts anderes drauf hast. Heinz, wir leben aber in der Schweiz, nicht in Uganda, wo Vater Staat kein Geld hat für seine Bürger in Not.
Unternimm etwas, ich helfe dir!
Wir hier in der Schweiz haben die Mittel dir zu helfen, aber tue etwas! Gehe zum Sozialamt, schildere deine Lage und bitte um Notunterstützung, bis du ein Dach überm Kopf hast, einen Job und so auch eine Perspektive. Natürlich gibt es diese Hilfe nicht umsonst, ist ja logisch. Wieso sollte die öffentliche Hand für einen 38-Jährigen aufkommen, dessen einzige Form der Daseinsbewältigung dezibelstarkes Jammern ist? Mein Rat und meine Hilfe: schreibe mir, welchen Beruf du erlernt hast, was du kannst und gern tust. Zeige Engagement, Leistungsbereitschaft und den sichtbaren Willen, dein Los anzupacken. Dann helfe ich dir, indem ich in unserer Zeitung deiner Region ein Gratis-Inserat für dich schalte, worin du Job und Wohnung suchst und dich als Berufsmann vorstellst. Nach Maxime: Jammern nützt nichts, Zupacken schon. Tue es, und ich helfe dir mit aller Kraft. Deal? Dann los!
Herzlichst, der Ratgeber
Fragen an: Zehnder Verlagshaus, «Ratgeber», Postfach 30, 9501 Wil oder per E-Mail: ratgeber@zehnder.ch
Wie ein Vagabund streifst du durch die Strassen, wohnst bei fremden Leuten, unternimmst aber nichts. Raffe dich auf! (Fotolia)
Jammern und klönen
Lieber Ratgeber
Ich, 38, bin am Ende. Meine Leidensgeschichte: 17 Jahre verheiratet, zwei halberwachsene Kinder und eine Frau, die mich rauswarf. Ich wohne abwechselnd bei Kumpels, doch keiner hilft mir. Wäre ja logisch und normal, dass man mir auf die Beine hilft, oder? Aber sie schauen nur zu, wie ich vor die Hunde gehe. Gemeinheit! Wozu hat man denn Freunde? Ich leide, aber meine Frau zeigte kein Mitleid, ich sei ein elender «Jommeri». Das war alles, was von ihrer Seite an Hilfe kam. Was habe ich von dir zu erwarten?
Heinz
Lieber Heinz
Nichts, du «Jommeri»! Ja, ja, jetzt reihst du mich ein in die Liste jener, denen du lautstark vorwirfst, dich im Stich zu lassen, aber so ist es nicht. Bitte nichts falsch verstehen: Nicht du und dein Schicksal ist mir egal, wohl aber deine nutzlose Jammerei und deprimierende Untätigkeit. Statt die Dinge anzupacken, hockst du da und jammerst auf hohem Niveau. Lieber Heinz, es mag jetzt wenig freundlich tönen, aber deine Frau scheint recht zu haben: Du bist ein «Jommeri». Darf ich dir raten?
Nur Jammern nützt nichts!
Dann ans Werk: Ob du nur Pech gehabt hast oder dich selbst in diese miese Situation manövriertest, weiss ich nicht und zählt momentan auch nicht. Denn nicht der trübe Blick zurück zählt, sondern jener nach vorn. Du klönst aber nur, gibst allen anderen die Schuld, pennst wie ein Gammler bei alten Kumpeln, die dich genau wie deine Frau, nach wenigen Tagen wieder rauswerfen. Wohl wahrscheinlich weil sie sehen, dass du ausser lauten Klagen und beschämendem Winseln nichts anderes drauf hast. Heinz, wir leben aber in der Schweiz, nicht in Uganda, wo Vater Staat kein Geld hat für seine Bürger in Not.
Unternimm etwas, ich helfe dir!
Wir hier in der Schweiz haben die Mittel dir zu helfen, aber tue etwas! Gehe zum Sozialamt, schildere deine Lage und bitte um Notunterstützung, bis du ein Dach überm Kopf hast, einen Job und so auch eine Perspektive. Natürlich gibt es diese Hilfe nicht umsonst, ist ja logisch. Wieso sollte die öffentliche Hand für einen 38-Jährigen aufkommen, dessen einzige Form der Daseinsbewältigung dezibelstarkes Jammern ist? Mein Rat und meine Hilfe: schreibe mir, welchen Beruf du erlernt hast, was du kannst und gern tust. Zeige Engagement, Leistungsbereitschaft und den sichtbaren Willen, dein Los anzupacken. Dann helfe ich dir, indem ich in unserer Zeitung deiner Region ein Gratis-Inserat für dich schalte, worin du Job und Wohnung suchst und dich als Berufsmann vorstellst. Nach Maxime: Jammern nützt nichts, Zupacken schon. Tue es, und ich helfe dir mit aller Kraft. Deal? Dann los!
Herzlichst, der Ratgeber
Fragen an: Zehnder Verlagshaus, «Ratgeber», Postfach 30, 9501 Wil oder per E-Mail: ratgeber@zehnder.ch
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